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Das Torfwerk Quickborn in 25451 Quickborn
Um das Jahr 1900 entstand das Torfwerk Quickborn, nachdem Karl Kühl weite Flächen des 700 Hektar großen Himmelmoores vom Fiskus gekauft und den Weißtorfabbau begonnen hatte. Zum Versand mit der Eisenbahn wurde vom Torfwerk ausgehend auch eine Bahnstrecke zum Bahnhof Quickborn der späteren Eisenbahn Altona-Kaltenkirchen-Neumünster (AKN) gebaut. Am Bahnhof wurde eine Torfstreufabrik gebaut.
1920 wurde die Gewerkschaft Hausbach III gegründet, deren Besitzer 1932 Carl Hornung wurde. Bemerkenswerter Weise wurde damals eine unbefristete Abbaugenehmigung erteilt, die bis in die jüngste Vergangenheit Bestand hatte und erst durch das 1993 verabschiedete neue Landesnaturschutzgesetz beendet wurde, dass vorsieht, auch unbefristete Genehmigungen spätestens 10 Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes auslaufen zu lassen. Im Himmelmoor war das am 01.07.2003 der Fall.
Die Fabrik am Bahnhof Quickborn brannte 1952 nieder und wurde durch eine moderne Torfbrikett-Fabrik ersetzt, die jedoch 1970 wieder stillgelegt wurde, weil Torf als Brennstoff kaum noch nachgefragt wurde. Auch die Feldbahnstrecke zwischen dem Torfwerk und dem Bahnhof Quickborn wurde 1970 stillgelegt.
Seit 1980 firmiert das Torfwerk unter dem Namen Torfwerk Quickborn und fördert unverändert Torf aus dem Himmelmoor. Der überwiegende Teil davon wird als Gartentorf verkauft.
In jüngerer Vergangenheit wurde zwischen Hermann Hornung, dem letzten Besitzer des Werkes, und dem Landkreis Pinneberg eine Vereinbarung zur schrittweisen Aufgabe des Torfabbaus und der Renaturierung der abgetorften Flächen unterzeichnet. Der Torfabbau endete am 31.08.2018. Die Feldbahn wird von einem Verein weiter betrieben, damit die Besucherzüge auch künftig ins Moor fahren können. Mehr dazu unter
Torfbahn Himmelmoor.

Hinweise:
Sämtliche Aufnahmen entstanden nach vorheriger Anfrage und Genehmigung seitens des Torfwerks.
Die Bilder 2 bis 26 können durch Anklicken vergrößert werden.
Bilder vom 18.06.2013
 
1 Ein Torfzug mit der dieselektrischen Gelenk-Lokomotive erreicht das Torfwerk.
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2  Die Gelenk-Diesellok wartet im Moor auf die Beladung ihres Zuges.
3  4  5  Mit einem speziellen Torfbagger wird der zu Mieten aufgetürmte und getrocknete Torf entlang des Gleises in den Zug verladen.
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6  Eine weitere Ansicht der Gelenk-Diesellok zusammen mit dem ebenfalls nicht alltäglichen Torfbagger.
7  Der beladene Zug hat das Himmelmoor verlassen und erreicht in Kürze das Torfwerk.
8  Entladen wird - wie in den meisten Torfwerken mit Bahnverkehr - über eine hydraulische Kippvorrichtung, die die einzelnen Torfloren mitsamt einem Stück Gleis zur Seite kippt.
9  Ein Leerzug ist kurz nach der Ankunft des beladenen Zuges auf dem Rückweg ins Himmelmoor. Eine Lok reicht für den regulären Betrieb aus.
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10  11  12  Sehr kreativ ist die Konstruktion der Gelenk-Diesellok, deren Basis eine ostdeutsche Akkulok der Typs BBA 660 mit der Fabriknummer 5562.009 von 1990 gewesen ist. Die Elektromotoren werden nun aber über ein Pramac-Dieselaggregat betrieben, dass mittig an den Gelenken aufgehängt wurde. In dieser Form lautet die Achsfolge der 2007 ferti gestellten Lok Bo+Bo-de.
13  Im Torfwerk findet man auch älteres Wagenmaterial, dass zu unterschiedlichsten Zwecken genutzt wird.
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14  15  Hier ist die Ursprungslok noch zu erkennen. Eine Trapezhauben-Diema steht in der Zelthalle. Mangels Fabrikschild ist aber auch die genaue Identität dieser Lok nicht nachzuweisen.
16  17  Hier wurde gebastelt: Auf dem Fahrwerk einer Orenstein & Koppel-Lok vom Typ RL1a entstand schon vor Jahren diese Maschine mit der Betriebsnummer 3.3. Sie stand am Ende der Zelthalle und war schon länger nicht bewegt worden.
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18  19  Neben der Gelenklok hat man auch diese Lokomotive im Bestand: Auf zwei Gmeinder-Fahrgestellen entstand 1997 eine Doppellok mit dieselhydraulischem Antrieb, wobei ein Fahrzeugteil den Antrieb und der zweite den Füherstand trägt. Basis sollen die Loks Gmeinder 3656/1942 und Gmeinder 1982/1937 gewesen sein.
20  21  Damit nicht genug, ist auch diese rote Lok ein Eigenbau. Entstanden auf dem Fahrgestellt einer Gmeinder entstand in eigener Werkstatt die Lok 3.15 mit dieselhydraulischem Antrieb.
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22  Weniger spektakulär sind die vorhandenen Torfloren. Doch auch unter ihnen sind verschiedene Bauarten zu entdecken. Bei diesen drei Exemplaren ist die nicht bewegliche Seitenwand zu sehen, die durch die fehlenden Diagonal-Versteifungen am Aufbau auffällt.
23  Diese älteren Loren haben an der Seite mit der klappbaren Wand Versteifungen aus Holzlatten.
24  Die eingesetzten Loren haben dagegen Versteifungen aus Metallprofilen. 
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25  Bei Feldbahnen sind gelegentlich noch Dreiwegweichen anzutreffen. Auch in Quickborn ist so eine Konstruktion vorhanden.
26  Seit langem außer Betrieb ist dieses Gleis mit einer feldbahntypischen Bachüberquerung. 
 
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