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Die Feldbahn des Euflor Torfwerks in 21706 Drochtersen-Aschhornermoor
Seit 1958 besteht das heute zur Euflor-Gruppe gehörende Torfwerk Aschhornermoor bei Drochtersen im Elbe-Weser-Dreieck. Es sind umfangreiche Gleisanlagen vorhanden, auf denen etwa 12 Lokomotiven eingesetzt werden. Auch die Abbaustelle Wolfsbruchermoor einige Kilometer entfernt gehört zu diesem Werk; da die Gleisanlagen keine Verbindung haben, werden die dort eingesetzten zwei bis drei Loks gelegentlich per Lkw zum Austausch ins Stammwerk gebracht.
In den letzten Jahren wurden neue Abbaufelder erschlossen, wofür auch die Feldbahn erweitert wurde. Nahe der Werkes befinden sich dagegen Flächen in der Wiedervernässung und Renaturierung.
Der
Verein zur Förderung von Naturerlebnissen e.V. führt auf dem Streckennetz mit dem "Moorkieker" Rundfahrten durch, bei denen drei vierachsige Personenwagen von der fest für diesen Zug eingeteilten Lok 3 "Moppel" gezogen werden.

Am 30.03.2022 veröffentlichte das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz folgende Mitteilung:

Mehr Wildnis im Aschhorner Moor
Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium fördert neues Wildnisgebiet im Moor bei Stade

Im Aschhorner Moor bei Stade entsteht auf einer knapp 500 Hektar großen Fläche ein neues Wildnisgebiet. Das Projekt ist eines von sechs bewilligten Vorhaben des Wildnisfonds, mit denen das Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium (BMUV) die Entstehung von großflächigen Wildnisgebieten in Deutschland unterstützt. Die Deutsche Wildtier Stiftung setzt mit dem Ankauf der Fläche ein zentrales Anliegen der Nationalen Strategie für Biologische Vielfalt um, mehr Wildnis in Deutschland zu schaffen.
Das Aschhorner Moor hat sich durch grünlandgeprägte landwirtschaftliche Nutzung und anhaltenden Torfabbau in den letzten Jahrzehnten zu einer weitgehend entwässerten Hochmoorlandschaft entwickelt. In einzelnen Bereichen findet noch immer Torfabbau statt. Um ein vorzeitiges Ende des Torfabbaus zu ermöglichen, hat die Deutsche Wildtier Stiftung neben bereits renaturierten Flächen auch Abbaurechte gekauft. So soll – nach Rückbau der bestehenden Abbauanlagen – der Torfabbau im gesamten Gebiet des Aschhorner Moors bis Ende 2024 beendet werden, sechs Jahre früher als bisher geplant.
Ziel des Vorhabens ist es, ein neues Moor-Wildnisgebiet im Sinne der Nationalen Biodiversitätsstrategie zu schaffen.

„Wir freuen uns sehr, dass der Wildnisfonds uns die Möglichkeit gibt, durch den Erwerb des Aschhorner Moors weiterhin aktiv zum Gelingen der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt der Bundesregierung beizutragen“, sagt Dr. Jörg Soehring, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. Im Aschhorner Moor haben sich verschiedene moortypische Tier- und Pflanzenarten wie der Moorfrosch, die Bekassine und das scheidige Wollgras wieder angesiedelt, die es zu schützen gilt. Durch die vorzeitige Einstellung des Torfabbaus verbleibt zudem mehr Torf im Moor. So wird die Freisetzung des darin gebundenen Kohlenstoffs verhindert. Das Projekt leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Zwei-Prozent-Wildnisziels und zum Natürlichen Klimaschutz. Mit der finanziellen Unterstützung über das Förderprogramm "Förderung der Wildnisentwicklung in Deutschland" (Wildnisfond) unterstützt das Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium gezielt Maßnahmen, um das Zwei-Prozent-Wildnisziel der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt zu erreichen. Das Ziel sieht vor, dass sich die Natur auf mindestens zwei Prozent der Fläche Deutschlands wieder nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten entwickelt
.Die Deutsche Wildtier Stiftung sichert seit ihrer Gründung vor 30 Jahren dauerhaft Lebensräume für Wildtiere und Wildpflanzen. Sie erwirbt beispielsweise Flächen wie das Aschhorner Moor und fördert dann natur- und artenschutzgerechte Pflege und Entwicklungsmaßnahmen zum Schutz oder zur Renaturierung der Flächen. Die Stiftung engagiert sich für eine wildtierfreundliche und ökologische Nutzung auf Wirtschaftsflächen, initiiert Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen und unterstützt bereits im Rahmen des Bundesprojektes Nationales Naturerbe ein wichtiges Ziel des Naturschutzes in Deutschland: das Schaffen von Wildnis.

Das Werk wurde mehrfach besucht: 23. März 2011 und 23.10.2014. In jedem Fall wurde beim Betriebsleiter die Genehmigung zum Betreten der Werksanlagen und Gleistrassen im Moor eingeholt.

Hinweis:
Alle kleinen Bilder können durch Anklicken vergrößert werden.
 
Lokbestand des Torfwerks Aschhornermoor und der Abbaustelle Wolfsbruchermoor
Der weitgehend aus Diema-Loks der 1950er und 1960er Jahre bestehende Triebfahrzeugpark wird HIER ausführlich vorgestellt.
Fotos vom 23.10.2014
Im Herbst 2014 enstanden bei jahreszeitlich passendem Wetter diese Aufnahmen. An zwei Stellen im westlichen Bereich des Moores wurde Torf geladen und ins Werk gefahren, während der östliche Teil nicht angefahren wurde.
2.1 2.2 2.3
2.1  Lok 2 (Diema 2110/1957, DS 14) rangiert mit einem entladenen Zug im Werkgelände.
2.2  Am Ende der langen Schneise liegt das Torfwerk, das Lok 2 (Diema 2110/1957, DS 14) mit einem leeren Zug vor einigen Minuten verlassen hat. Nun erreicht sie das Gleisdreieck und biegt in das westliche Abbaugelände ein.
2.3  Auf der Rückfahrt wurde Lok 2 (Diema 2110/1957, DS 14) auf freier Strecke abgepasst.
2.4 2.5 2.6
2.4  Wiederum auf der langen Gerade, die vom Werk durch wiedervernässte Flächen Richtung Abbaugebiete führt, ist dieser Zug mit Lok 2 unterwegs.
2.5  Hier passiert der beladene Zug den Abzweig eines längeren Stumpflgleises, das zur zweiten Ladestelle führt.
2.6  Eine weitere Aufnahme der gut beschäftigten Lok 2 (Diema 2110/1957, DS 14) mit einem beladenen Zug auf dem Weg ins Torfwerk.
2.7 2.8 2.9
2.7  Nach links geht es zu einer der beiden Ladestellen, die am Besuchstag auch angefahren wurde. Geradeaus führt das Gleis noch eine ganze Strecke weiter zur anderen Ladestelle.
2.8  Hier wird geladen. die zuvor mit Folien teilweise abgedeckte Halde wandert Stück für Stück in die Torfloren.
2.9  Auf diesen Gleisen wurde während des Besuchs nicht gefahren.
2.10 2.11 2.12
2.10  Der Atlas-Bagger vom Typ 1302 D ist schon ein älteres Modell. Von ihm wird Schöma-Lok 14 (Schöma 5520/1997, CHL-20G) per Fernsteuerung passgenau für die beladung bewegt.
2.11  Hier kommt ein geschlossener Greifer für den Torf zum Einsatz.
2.12  Beinahe beladen ist der Zug, den Lok 14 (Schöma 5520/1997, CHL-20G) gleich zum Hauptgleis schieben wird.
2.13 2.14 2.15
2.13  An der Torfhalde endet mittlerweile auch das befahrene Gleis, das früher augenscheinlich noch weiter führte.
2.14  Zurück am Hauptgleis gibt es am Gleisdreieck diese Weiche zu sehen. Hinter den Bäumen verbirgt sich ein aus alten Stahlkästen zusammen gesetzter Aussichtsturm.
2.15  Nicht üblich bei Torffeldbahnen sind Bahnsteige wie dieser. Er wird für die Ausflugsfahrten des Moorkieker genutzt, denn an verschiedenen Stellen der Rundfahrt können die Fahrgäste aussteigen und bekommen spezielle Informationen zum Moor von kundigen Ehrenamtlichen mitgeteilt.
2.16 2.17
2.16  Ein prägnanter Baum an der Abzweigung zur Ladestelle. Hier kommt Lok 14 (Schöma 5520/1997, CHL-20G) mit einem Leerzug zurück aus dem Werk.
2.17  Im Torfwerk liegen mehrere Gleise, auf denen beladene oder leere Züge abgestellt werden können.
2.18 2.19 2.20
2.18  Etwas versteckt sind einige Loren für Bauzwecke abgestellt. Dazu gehört diese Kipplore.
2.19  Mit Aggregaten beladen stehen dort auch diese beiden Loren.
2.20  Auf dem Lorenfahrgestell in der Mitte ist der Teil eines Zauntores abgelegt, während daneben der einmalige Torfpflug steht.
 2.21 2.22 2.23
2.21  2.22  Der Torfpflug sollte an den Ladestellen mit Torf verdeckte Gleise freiräumen. Dabei muss man aber aufpassen, keine verbogenen und nach oben ragenden Schwellen zu erwischen. Außerdem muss das Gefährt je nach Lage gedreht werden, was nur über das Gleisdreieck oder eine lange Wendefahrt möglich ist.
2.23  Marke Eigenbau ist auch der große Tieflader für den Transport der Dieseltanks, mit denen im Moor die Bagger versorgt werden.
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2.24  Zum Abschluss des Besuches noch einige Lokportraits. Hier zwei Diema DL 6, die vordere ist die Diema 2338/1960, die keine Betriebsnummer trägt.
2.25  Das Führerhaus unterscheidet die Diema 2269/1959 mit der Nummer 11 von ihren drei DL 6 Schwesterloks.
2.26 Eine weitere Ansicht von Lok 11, die mit einem langen zweiachsigen Fahrgestell gekuppelt wohl im Bauzugdienst eingesetzt wird.
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2.27  Rangierlok im Torfwerk war Lok 1, die Diema 2228/1959 vom Typ DS 14.
2.28  Hier ist die Streckenlok 2, die Diema 2110/1957 (DS 14), einmal ohne Zug im Werk zu sehen.
2.29  Eine kurze Diema DL 6 stellt Lok 5 (Diema 2461/1961) dar. Die kleinen Maschinen werden entweder für Baudienste eingesetzt oder vom Baggerpersonal als Transportmittel zu den teilweise weit entfernt im Moor stehenden Baumaschinen genutzt.
 
 Fotos vom 23.03.2011
Am 23. März 2011 wurde das Torfwerk erstmals besucht. Bei frühlingshaften Temperaturen konnte nach Einholen der Genehmigung das Werkgelände betreten werden. Wanderungen entlang der Gleise ins Moor wurden bei späteren Besuchen unternommen. Bilder davon werden folgen.
1.1  Vor dem Werk befinden sich vier längere Gleise. Dort hat Lok 14 einen beladenen Zug abgestellt, während daneben unter anderem Lok 4 auf neue Arbeitsaufgaben wartet.
1.2 1.3 1.4
1.2  Fünf auf einen Streich: Vier kleine Diema DL 6 und hinter dem Mülltransportwagen noch eine DS 14 warten auf neue Einsätze im Aschhornermoor.
1.3  In den Ausziehgleisen vor der Entladung wartet die bestens gepflegte Lok 1, eine Diema DS 14, darauf, den beladenen Zug in die Halle zu schieben.
1.4  Vom Werk bietet sich dieser Blick auf den vorgelagerten Bahnhof und eine der Strecken ins Moor. Rechts erkennt man Lok 4.
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1.5  Beachtenswerter Gleisbau: Die Dreiwegweiche fällt auch durch ihr schweres Schienenprofil auf.
1.6  Die Gleisanlagen im Torfwerk erreichen beachtliche Ausmaße.
1.7  Beladene Züge werden über das von vorne kommende Gleis auf diese beiden Stumpfgleise gefahren und anschließend nach rechts durch die Entladung geschoben.
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Parade der abgestellten Moorloks: Gleich vier Diema DL 6 waren am Torfwerk in einer Reihe zu sehen. Sie dienen meistens den Baggerfahrern als Transportmittel zu den aktuellen Abbaustellen.
1.8  Der Diema 2338/1960 hat man keine Betriebsnummer spendiert.
1.9  Lok 6 ist die Diema 2407/1961.
1.10  Lok 5 ist zwei Jahre jünger und wurde dementsprechend 1963 mit der Fabriknummer 2604 gebaut. Auffällig ist das Diema-Schild am Vorbau.
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1.11  Die Bauform der Führerstände ist typisch für die Diema-Loks im Euflor-Werk Drochtersen-Aschhornermoor. Auch Lok 4 wurde derart umgebaut.
1.12  Rechtsseitig besitzen die geschlossenen Loks keine Türen. Die frisch lackierte Lok 2, eine 1957 von Diema mit der Fabriknummer 2110 gebaute DS 14, trägt dafür jede Menge Hilfsmittel zum Wiedereingleisen mit sich.
1.13  Marke Eigenbau ist das Führerhaus von Lok 11, einer DL 6, die ursprünglich im nordhessischen Lohfelden-Vollmershausen zu Hause war.
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1.14  1.15  1.16  Natürlich gibt es auch im Torfwerk Aschhornermoor interessante Gleisanlagen. Die 90-Grad Kreuzung gehört ebenso dazu wie ein Gleisunterbau aus Torf, der sogar frisch erneuert aussieht.
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1.17  Rustikal ist die Zufahrt zur Werkstatt. Links neben der Halle warten neu gebaute Wagenkästen auf ihren Einsatz bei der Torfbahn.
1.18  Schon seit einiger Zeit muss Lok 10 (Diema 2259/1959) auf einem ungenutzten Gleisstück abgestellt sein. Sie besitzt noch ihr originales Führerhaus.
1.19  Per Tieflader kommt der benötigte Kraftstoff für Feldbahnloks und Kettenfahrzeuge ins Moor.
1.20 1.21 1.22
1.20  Modernste Lok im Fuhrpark und zugleich die einzige Schöma-Lok war im März 2011 Lok 14. Die CHL 20 G wurde 1997 mit der Fabriknummer 5520 gebaut.
1.21  Neben der Torfentladung im Hauptgebäude existiert auch diese moderne Kippanlage, durch die die Loren mittels Spillanlage gezogen werden. Der Torf wird hier per Förderband auf eine Miete transportiert.
1.22  Ein Blick über einige der Gleisanlagen mit Lok 14. Man beachte die Stellböcke für die Weichen.
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