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Die Wirtschaftsfeldbahn des Teichguts
Birkenhof bei Ismaning |
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Unter Feldbahnfreunden erlangte die Wirtschaftsbahn des Teichguts Birkenhof bei Ismaning erst in den letzten Jahren ihres Daseins Bekanntheit. Allerdings war sie in den letzten zehn Jahren ihres Bestehens nicht mehr in Betrieb, und die Gleise konnten unter dem Gras kaum noch ausgemacht werden. Erschwerend für Feldbahn-Liebhaber kam hinzu, dass der größte Teil des Geländes eingezäunt war und neben der Energiegewinnung durch Wasserkraftwerke vor allem der Vogelschutz höchste Priorität genoss. | ||||||||||||||||||||||||
Das Teichgut Birkenhof zwischen Aschheim und Ismaning wurde von der
Mittlere Isar AG 1928/1929 errichtet, nachdem schon 1924 der 53,7 km
lange Werkkanal fertig gestellt worden war. Der Kanal zweigt in
Oberföhring von der Isar ab und erreicht sie wieder bei Landshut.
Entlang des Kanals wurden fünf Kraftwerke zur Stromerzeugung errichtet.
Teil der Konzession war die Klärung der Münchner Abwässer. Da eine
mechanische Kläranlage nicht erfolgreich arbeitete, wurden die
Abwasserfischteiche bei Birkenhof parallel zum Kanal gebaut. Das
Teichgut ist gut sieben Kilometer lang und hat eine Gesamtfläche von 340
ha, von denen 233 ha auf die Teichflächen entfallen. Die 30 Fischteiche
sind jeweils etwa sieben Hektar groß und zwischen zwei und fünf Meter
tief. Das Klärwasser kommt über 90 Sprenkler in die Fischteiche und wird
dort mit Isarwasser, dass über einen eigenen 7,6 km langen Kanal vom
Werkkanal abgezweigt wird, vermischt. Ein 9,8 km langer Vorfluterkanal
zum Kraftwerk Finsing bildet den Abfluss zum Werkkanal. Die Fischzucht als einträglicher Nebenerwerb wurde auch nach dem 1942 erolgten Verkauf der Anlagen an die Bayernwerk AG aufrecht erhalten. Nach der Übernahme der Anlagen durch die E.ON Wasserkraft GmbH wurde sie 1999 eingestellt. Das gesamte Gelände ist seitdem an den Bayerischen Naturschutzfonds verpachtet und kann mit Ausnahme kleiner Bereiche am nördlichen Werkkanal-Damm nicht betreten werden. Es ist als Rast- und Nistplatz für die europäische Vogelwelt von besonderer Bedeutung. |
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Die beiden O&K Lokomotiven haben den Abbau der Bahn überlebt und befinden sich seit 2011 bei einem privaten Liebhaber. Dort entstanden die Bilder im April 2012: Links die 25211 und rechts im Schuppen die 25267. Auch die Brigadewagen konnten an verschiedene Feldbahn-Sammlungen veräußert werden. Hier ein HaWa-Wagen von 1918. | ||||||||||||||||||||||||
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Zur Unterhaltung der Dämme und zur Versorgung bzw. dem Transport der
lebenden Fische war das gesamte Gelände von etwa 30 km Schmalspurgleisen
mit 600 mm Spurweite durchzogen. 1999 endete der Fahrbetrieb und die
zuletzt noch etwa 10 km betriebsbereiten Gleise fielen in einen
Dornröschenschlaf. Die E.ON Wasserkraft als Besitzerin des Geländes entschloss sich schließlich, alle noch vorhandenen Gleise abbauen zu lassen. Ein Unternehmen wurde beauftragt, unter Beachtng der strengen Umwelt- und Naturschutzauflagen in diesem Gebiet alles zu demnotieren. Das Projekt dauerte mehrere Jahre, da in Zeiten des Vogelzuges und der Brutphasen monatelang nicht gearbeitet werden durfte. Außerdem musste die Beschädigung der Dämme vermieden werden. Schwere Baumaschinen waren daher nicht einsetzbar. Das ausführende Unternehmen nutzte stattdessen die Feldbahn, deren Gleise zunächst befahrbar gemacht wurden, um sie dann stückweise abzubauen. Während die Gleise an den Fischteichen bereits entfernt waren, bestand im Herbst 2011 die Möglichkeit, die Arbeiten beim Abbau der früher 14 km langen nördlichen Dammbahn zu beobachten und mit der Eigenbau-Lok des Bauunternehmens auf dem verbliebenen 1200 m Gleis zu fahren. Dabei entstanden am 25.Oktober 2011 diese Aufnahmen. Drei Tage später war auch dieses letzte Gleisstück im Teichgut Geschichte. Hinweis: Alle Aufnahmen können durch Anklicken vergrößert werden. |
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