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Die Feldbahn des Euflor Humuswerks in 31622 Heemsen-Lichtenmoor
Es war die Firma Düvelshoop, Harms & Busch, die dieses Torfwerk am Rande des Lichtenmoores in Betrieb nahm. Später firmierte es als Erdenwerk Lichtenmoor der Firma Ökohum aus dem schwäbischen Herbertingen. Zum 1. Januar 2000 übernahm die Firma Euflor das Werk, legte die Torfverarbeitung zu diesem Zeitpunkt aber still und transportiert den gewonnenen Torf per Lkw in andere Werke.
Als Besonderheit fährt die Torfbahn auf 750 mm Spurweite. Vom Werk aus führt das Gleis entlang eines Fahrwegs rund drei Kilometer durch landwirtschaftlich genutztes Gelände, ehe die Abbaufelder erreicht werden. In Sichtweite verkehrte hier bis 2021 die Feldbahn des Torfwerks Karl Meiners, allerdings auf 600 mm Spurweite. Im Moor werden die Züge mit Baggern entweder direkt am Streckengleis oder zum Teil auch noch auf provisorisch verlegten "fliegenden Gleisen" beladen.
Vorhanden sind 2014 fünf Lokomotiven von Schöma, darunter vier recht betagte Exemplare und eine Neubaumaschine von 2004. Aufgrund der abweichenden Spurweite kann man keine Gebrauchtloks anderer Feldbahnen übernehmen, so dass die Oldtimer weiter betriebsbereit gehalten werden müssen.
 
Lokbestand | Tabellarische Zusammenstellung und Fotogallerie
Der 2014 aus nur fünf Lokomotiven von Schöma bestehende Triebfahrzeugpark wird HIER ausführlich vorgestellt.
Fotos vom 20.05.2021    NEU
Seit Ende 2020 hat sich der Bahnbetrieb verändert. Es wurden neue Stahlblech-Kastenloren für den Torftransport angeschafft, und der gesamte reguläre Betrieb wird fast ausschließlich von einer Lok durchgeführt. Lediglich im Moor braucht man noch eine zweite Lok für wenige Rangieraufgaben, während an der modernisierten Entladung im Werk keine eigene Maschine mehr notwendig ist. Hier wird der Lorenaufbau jetzt hydraulisch angehoben, wodurch der Boden zur Entladung in den Tiefbunker aufklappt.
Eine Besonderheit stellt die einachsige Lore dar, die es zwar schon vorher gab, die aber erst jetzt in jedem Torfzug mitgeführt wird. Man braucht sie an der Entladung im Werk, die von der Lok nicht befahren werden kann.
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2.1  2.2  Im Werk wurde für die Streckenlok ein kurzes Abstellgleis geschaffen, auf dem Schöma 5911/2004 hier zu sehen ist. Durch die auf dem ersten Bild im Hintergrund sichtbare Entladung werden die Loren per Spillanlage bewegt.
2.3  Die alten grau-gelben Schömas werden nicht mehr benötigt. Zumindest Lok 2 (Schöma 881/1947) wird im Schuppen aber noch als Reserve vorgehalten.
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2.4  Das große Torfwerk wird kaum noch genutzt. Es gibt aber einen schönen Hintergrund für Lok 6 mit ihrem Einachs-Anhänger ab.
2.5  Eine weitere Ansicht des Gespanns. Der Einachser hat einen massiven Ballastblock und darauf noch eine fest montierte Werkzeugkiste.
2.6  Von hinten ist die lange Deichsel zu sehen, mit der die Loren gekuppelt werden.
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2.7  An der Ladestelle im Moor setzt die Lok ans andere Zugende um. Hier wartet sie auf das Ende der Beladung durch gleich zwei Melio-Bagger.
2.8  Lok 4 (Schöma 1005/1948) wird als einzige der alten Loks noch eingesetzt. Sie rangiert im Moor, damit die Streckenlok wieder an der richtigen Zugseite steht.
2.9  Eine Tanklore ist auch noch vorhanden, damit die Bagger im Moor mit Diesel betankt werden können.
 
Fotos vom 05.05.2014 und 07.05.2014
Leider war die Saison schon vorüber, als das Torfwerk am 05.05.2014 besucht wurde. Die sehr freundlichen Mitarbeiter ermöglichten aber das Fotografieren im Werkgelände, waren sie doch schon erfahren im Umgang mit neugierigen Feldbahn-Liebhabern. Dem Wunsch, die Aufnahmen als CD zu bekommen, sind wir gerne nachgekommen!
1.1  So wünscht sich der Romantiker ein Torfwerk mit Feldbahn: alte Gebäude, eine fast 70 Jahre alte Lok, hölzerne Torfloren und etwas Unordnung auf dem Gelände.
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1.2  Schöma 1005 findet ihr Auskommen beim Bereitstellen der beladenen Torfloren an der Entladung. Sie ist seit wenigen Jahren "Euflor"-Grün lackiert.
1.3  Dagegen ist die kleine Schöma 797 im romantisch wirkenden hinteren Bereich des Torfwerks damit betraut, die leeren Loren an der Entladung vorbei wieder zur Abfahrt bereit zu stellen.
1.4  Für einen Bauzugeinsatz holte die moderne Schöma 5911 zwei leere Torfloren, mit denen Gerätschaften ins Moor transportiert werden sollen.
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1.5  Der Blick auf die Entladeanlagen von der Ausfahrtseite. Die Torfsaison ist in diesem Jahr schon vorüber und es stehen nur noch wenige beladene Loren im Werk.
1.6  Rangierfahrt im Werk. Die Torfmaschinen sind größtenteils im Werk eingetroffen, um außerhalb der Saison die notwendigen Wartungsarbeiten durchführen zu können.
1.7  Gerade hat Lok 6 alias Schöma 5911 einen der Wellblechlokschuppen verlassen, um für einen Bauzugeinsatz genutzt zu werden.
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1.8  "Messfahrt": Die sichtbare Weiche wurde gerade neu eingebaut. Nun gilt es, die Fahreigenschaften zu testen.
1.9  Nicht mehr genutzt wird Schöma 740. Die Maschine steht zusammen mit einigen sehr interessanten Kipploren im Werk.
1.10  Ideenreichtum zeichnet wohl alle Schlosser bei den Torfbahnen aus. Hier mussten Kipploren auf die nur in Lichtenmoor genutzte Spurweite von 750 mm umgebaut werden. Früher fuhren sie auf 600 mm Gleisen für die Gewerkschaft Elwerath ebenfalls im Lichtenmoor. Die Gewerkschaft betrieb hier Erdölgewinnung und setzte zwischen den dezentralen Förderstellen eine Feldbahn ein.
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1.11  Nochmals eine Ansicht der Schöma 1005/1948 in der Gleisharfe vor der Entladehalle.
1.12  1.13  Auch die 797 soll noch mit zwei weiteren Ansichten festgehalten werden. Ohne den vorderen Puffer sind ihre Einsatzmöglichkeiten etwas eingeschränkt.
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1.14  Über dieses Gleis verlassen die Züge das Werkgelände. Linkerhand passieren sie die Werkstatt, rechts das eigentliche Torfwerk.
1.15  Vor dem Werk befindet sich in Seitenlage eines Feldwegs eine Ausweiche. Das nach links abzweigende Gleis führt ins Werk, während in Blickrichtung die Strecke ins Lichtenmoor führt.
1.16  Euflor baut im Lichtenmoor auch noch "fliegende Gleise", um den Torf aus den Abbaufeldern zum vorne sichtbaren Stammgleis zu transportieren. Im Hintergrund stehen Torfloren der Firma Karl Meiners.
1.17  Impression aus den Torffeldern.
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1.18  Einsam und scheinbar verlassen steht Schöma 881 auf dem Hauptgleis im Moor. Da keine Saison ist, nutzten Arbeiter die Lok als Transportmittel, um an einem Bagger Reparaturen vorzunehmen.
1.19  Im Hintergrund - nicht sichtbar - endet das 750 mm Gleis von Euflor wenige Meter vor einem 600 mm Gleis der Firma Meiners, die ebenfalls Torfabbau im Lichtenmoor betreibt.
1.20  Eine weitere Impression aus dem Lichtenmoor.
 
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