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Henschel Lokomotiven - Eine Übersicht der Industrie-Loktypen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Diese Seite stellt die Chronik der von Henschel gebauten
Industrie-Diesellokomotiven vor. 54 Jahre lang konnten Kunden
Rangierlokomotiven aus der Kasseler Fabrik kaufen. Dabei fing man mit 26
PS sehr klein an, während später Typen bis 1200 PS angeboten wurden.
Henschel reagierte oft auf Kundenwünsche und baute ursprünglich nicht
vorgesehene Varianten seiner standardisierten Loks. Hier nicht erwähnt
werden die extra für ausländische Bahnverwaltungen aus den Standardloks
weiterentwickelte Baureihen. Bitte beachten Sie, dass auch für diese Seite keine Gewähr für die Richtigkeit aller Angaben gegeben werden kann, sie erfolgen jedoch nach bestem Wissen und Gewissen. Die Die Chronik wird sukzessive erweitert. |
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Die einzelnen Henschel Lokportraits finden Sie hier. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Vorkriegstypen DG und DEL 1933 bis 1954 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Henschel war vor dem Zweiten Weltkrieg im Bau von Motorlokomotiven nicht
besonders aktiv. Ab 1933 wurde die für Feldbahnen vorgesehene
DG-Reihe (= Diesel-Getriebe Lok) mit den Typen DG 10, DG 20
und DG 30 angeboten, wobei die Typenbezeichnung die Motorleistung
in PS angibt. 1937 wurde die Leistung der Loks angehoben, so dass nun die
Typen DG 13, DG 26 und DG 39 angeboten wurden. Von
den beiden letztgenannten entstanden zwischen 1937 und 1954 auch
regelspurige Exemplare, nämlich vermutlich 34 Stück DG 26 und 19 Stück
DG 39. Da die Kleinstdieselloks auf Vorrat gebaut wurden, ist nicht in jedem Fall klar, wer schließlich Käufer war. Die Liste führt nur die Zahlen der regelspurigen Loks auf. |
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Eine der erhaltenen DG 26 ist die 2268/1950 im Deutschen Werkbahn-Museum in Aschersleben. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Vorrangig, aber nicht ausschließlich für die Normalspur wurde die DEL-Reihe mit dieselelektrischem Antrieb als DEL 80, DEL 110, DEL 150 und DEL 220 von 1936 bis 1941 gebaut. Die elektrische Ausrüstung der Lokomotiven lieferte die Firma SSW. Auch hier entspricht die Typenbezeichnung der Motorleistung. Unter den DEL 110 befanden sich je eine Lokomotive für 900mm, 1000 mm und 1676 mm Spurweite. Nicht bei allen Lokomotiven konnte die Geschichte eindeutig nachverfolgt werden, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die 1. Generation 1951 bis 1956 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1951 stellte Henschel sein erstes Nachkriegs-Typenprogramm mit
dieselhydraulischem Antrieb ind Kraftübertragung mit Stangen vor, dass
die Typen DH 110, DH 200, DH 360 und DH 550
(Achsfolge D) beinhaltete. Wieder entsprach die Typenbezeichnung der
Motorleistung in PS. Die Konstruktion wurde unmittelbar von den
Wehrmachts-Dieselloks übernommen, lediglich die Aufbauten wurden neu und
nicht besonders elegant entwickelt. In Summe können der 1. Generation 43 Lokomotiven zugeordnet werden. |
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Die einzige in Deutschland verkaufte DH 360 (25229/1953) blieb erhalten und steht im Henschel-Museum in Kassel. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die 2. Generation 1954 bis 1958 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1954 wurde die 2. Generation der Rangier-Diesellokokomotiven
vorgestellt, die später als "Übergangsbaureihe" auf dem Weg
zur standardiesierten 3. Generation bezeichnet wurde. Die
nunmehr weitgehend mittig angeordneten Führerhäuser und die beidseitig
abfallenden Aufbauten mit gerundeten Kanten gaben ihnen ein
prägnantes Aussehen. Außerdem wurden die seitlichen Rahmenblenden an den
Enden geschwungen nach unten gezogen. Angeboten wurden die Typen DH
240, DH 360, DH 390, DH 440 und DH 630,
denen sich 1956 noch der Typ DH 500 als sogenannte Hüttenlok mit
kurzem Achsstand und außenliegender Blindwelle sowie niedrigeren und
kantigeren Vorbauten hinzu gesellte. Die letzten DH 240 wiesen
bereits weitere Merkmale der folgenden 3. Generation auf. Interessanterweise sind einige dieser Loks aber schon 1952 gebaut worden! In Summe können der 2. Generation 62 Lokomotiven zugeordnet werden. |
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Erhalten geblieben ist unter anderem die DH 240 (26197/1957) der Eisenbahnfreunde Grenzland in Walheim. Zur Serie DH 240 (Übergang) zählt die 29573/1957, die bei der ÖGEG im Eisenbahnmuseum Ampflwang steht. Werksfoto einer "Hüttenlok" DH 500 in einem rheinischen Stahlwerk an der Schlackenhalde. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die 3. Generation 1957 bis 1971 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1957 wurden die Typen nicht nur grundlegend überarbeitet und das Angebot
deutlich erweitert, sondern tatsächlich eine Standardisierung
durchgeführt. Diese 3. Generation war die erfolgreichste. Henschel
reagierte dabei auch auf Kundenwünsche und produzierte Varianten, die
von Haus aus nicht im Angebot waren. Die Mehrzahl der Loks der 3.
Generation wurde an Bergbaubetriebe und die stahlverarbeitende Industrie
verkauft. Ein gutes Dutzend ist auch 2021 noch in Deutschland aktiv. Der kleinste Typ war die mit Kettenantrieb ausgestattete DH 120/180, die bereits 1955 vorgestellt wurde, optisch aber den Stil der 3. Generation einführte. Eine Besonderheit waren die vier Loks des Typs DH 700 Ci, bei der die Blindwelle wieder zwischen den Antriebsrädern angeordnet war, was bei gleicher Gesamtlänge der Lok einen deutlich größeren Achsstand bedeutete. Ebenfalls auf Kundenwunsch entstand der Typ DH 360 D, der für das Verschieben schwerer Erzzüge unter der Beladung im Hafen Emden konstruiert wurde. Hier reichte eine geringe Leistung und eine sehr geringe Höchstgeschwindigkeit, aber es waren hohe Anfahrzugkräfte und ein großes Gewicht erorderlich. Warum 1957 mit der DH 675 D eine Lok gebaut wurde, deren Leistung 25 PS unter der der parallel angebotenen DH 700 D lag, ist nicht bekannt. In Summe können der 3. Generation 254 Lokomotiven zugeordnet werden. |
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Datenblätter und Originaldokumente zu den Loks der 3. Generation finden Sie hier. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Im Werkbahnmuseum Aschersleben steht die DH 120 B (30882/1963). Diese DH 240 B (29967/1959) war zeitlebens in ihrer Heimatstadt Kassel eingesetzt und wurde 2012 zerlegt. Eine DH 360 Ca (26750/1960) mit schmalerem Führerhaus ist im Bayerischen Eisenbahnmusem in Nördlingen erhalten geblieben. Bei der Saarrail werden auch 2021 noch mehrere DH 500 Ca eingesetzt, hier die 30025/1962. Die DH 850 D (30341/1962) bei der Saarrail ist die letzte vierachsige Stangenlok von Henschel, die 2021 in Deutschland eingesetzt wird. Die 1200 PS starke DH 1200 D (30332/1962) war ein Einzelstück und fuhr erst bei der Kassel-Naumburger und schließlich bei der Butzbach-Licher-Eisenbahn. ehe sie 1995 verschrottet wurde. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die 4. Generation 1963 bis 1976 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Mit der 4. Generation kamen ab 1963 - noch während die Stangenloks der
3. Generation gebaut wurden - die ersten Loks mit Gelenkwellenantrieb
ins Angebot. Die Aufbauten wurden von den Stangenloks weitgehend übernommen, so
dass die Zugehörigkeit zur Henschel Bauart sofort erkennbar war.
Angeboten wurden eine dreiachsige Type und eine vierachsige
Drehgestelllok mit verschiedenen Motorisierungen. In Summe können der 4. Generation 101 Lokomotiven zugeordnet werden. |
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Diese DHG 500 C (30859/1964) wird mit neuem Motor auch 2021 noch in Mühlheim an der Ruhr eingesetzt. Die DHG 700 C (31561/1972) zählt zu den zuletzt gebauten ihrer Art. 1966 wurde diese DHG 1000 BB (31203/1966) zusammen mit einer Schwesterlok für das Neunkirchener Eisenwerk in Dillingen gebaut. 55 Jahre später arbeitet sie immer noch dort. Die vier Loks vom Typ DHG 1200 BB gingen alle an die Rheinpreußen AG, hier die 31179/1966. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die "Esslinger"-Loks 1964 bis 1971 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Abgerundet wurde das Angebot der 4. Generation durch eine Bauart,
deren Konstruktion von der Maschinenfabrik Esslingen begonnen worden
war. Henschel übernahm 1961 das Diesellok-Typenprogramm dieses
Herstellers und konnte damit das eigene Programm der
Gelenkwellenloks sinnvoll nach unten abrunden. Neben vier zweiachsigen
wurde mit der DHG 350 C auch eine dreiachsige Type angeboten.
In Summe können den "Esslinger"-Loks 56 Lokomotiven zugeordnet werden. |
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Die DHG 200 B (31002/1966) steht 2021 bei einem Händler. Zun den ersten gehört die DHG 240 B (29975/1964), die in Herne auch 2021 noch im Einsatz steht. Die DHG 240 B (31210/1966) hat es zum Denkmal im Weltkulturerbe Völklinger Hütte geschafft. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die 5. Generation 1972 bis 1985 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1972/1973 wurde die 5. Generation an Industrieloks auf den Markt
gebracht. Vorgesehen waren drei Grundtypen DHG 300 B, DHG 700
C und DHG 1000 BB, wobei letzere dann doch in drei
Leistungsstufen als DHG 800 BB, DHG 1000 BB und DHG
1200 BB gebaut wurde. Außerdem wurde noch der Typ DHG 700 C-F
mit zwei Endführerständen geschaffen. Allen Loks gemeinsam ist das
kantige Aussehen, dass später auch von den anderen Herstellern von
Industrieloks übernommen wurde. In Summe können der 5. Generation 96 Lokomotiven zugeordnet werden. |
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Die DHG 300 B (31558/1973) war die vierte ihrer Bauart. 2021 steht sie bei einem Händler zum Verkauf. Seitenansicht einer DHG 700 C der 5. Generation (31687/1974). 1984 wurde die DHG 700 C (32725/1984) gebaut, die in Gersthofen bei Augsburg noch aktiv ist. Die beiden DHG 1000 BB wurden an die Röchling'schen Stahlwerke verkauft und sind beim Nachfolgeunternehmen Saarstahl auch 2021 noch im Einsatz. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die 6. Generation 1983 bis 1987 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Mit der 6. Generation endete schließlich der Bau von
Industrielokomotiven bei Henschel. Die Loks zeichneten sich durch große
Rangiertritte und asymmetrisch angeordnete, stirnseitige Einstige in das
Führerhaus aus. Eine vierachsige Lok wurde nicht mehr vorgesehen, von
den beiden anderen Typen DHG 300 B, DHG 700 C und DE
500 wurden nur noch wenige gebaut. 1987 endete die Produktion
schließlich. In Summe können der 6. Generation 13 Lokomotiven zugeordnet werden. |
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Sie war die vorletzte Industrielok, die Henschel gebaut hat: Die DHG 700 C (32751/1987) fährt heute in Gelsenkirchen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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